Endlich wieder eine Präsenzveranstaltung!

26 Interessierte der Senioren-Union Mainz lauschten am Theatrium den engagierten Ausführungen des Archäologen Daniel Geißler, der in der Abteilung ‘Gebäudewirtschaft’ der Stadt Mainz für die römischen Funde – hier Römisches Theater an den Abhängen der südlichen Stadt – zuständig ist.

Viele Jahrhunderte hinterließen zerstörerische Spuren, zumal man gegen Ende des 19. Jh. die Trassen des Mainzer Süd-Bahnhofes durch die Überbleibsel des römischen Bauwerks legte. Erst 1916 wurden Ausgrabungen vorgenommen, diese - durch den 1. Weltkrieg unterbrochen - letztlich bis 2010 fortgesetzt.

Dieses ehemalige überdimensionale Amphitheater hat Ausmaße von 160 m Länge mit einer Orchestra von 42 m Breite. Die 30 m hohe Steinwand sorgte für eine hervorragende Akustik der Schauspiele, deren Sprache bis in die oberen Reihen – bis zur Kirchturmspitze der heutigen, dort angesiedelten evangelischen Kirche – zu hören war. Am Rande der damaligen Legionsstadt wurde 310 n. Chr. dieses gigantische Bauwerk errichtet, das Platz für mindestens zehntausend Besucher bot. Von besonderem Interesse ist die Errichtung des Mauerwerks, das durch die damalige Bauweise den Jahrhunderten standhielt: opus caementitum mit dazwischen gestapelten Ziegelsteinen, deren Stempel das Jahr der Errichtung des Theaters genau definieren kann.
Nach 1620 begann Fürstbischof Schönborn auf den Resten des Theaters Bastionen zum Schutz seiner Residenzstadt zu errichten. Die erschienenen Mitglieder der SenU erkundeten die unterirdischen Gänge, die im 2. Weltkrieg Schutz für die Mainzer boten.
Abschließend klang bei einem Glas Wein in der am Zitadellenberg befindlichen ‘Kulturei’ der Nachmittag aus.

(Dr. Gisela Schreiner 02.06.2022 - Fotos: Werner M.A. Beuth )

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