Informationstechnik in der Pflege - Albtraum oder Zukunft,

so lautete am 17.09.2020 der Vortrag von Herrn Dr. Christoph Lembens, zu dem Interessierte in den Veranstaltungsraum des Mainzer Kolpinghauses zusammengekommen waren. Herr Dr. Lembens, Internist und Facharzt u.a. für Geriatrie und Palliativmedizin, betonte die Not der immer älter werdenden Bevölkerung und deren Pflegebedürftigkeit, sei es im Pflegeheim oder in der eigenen Wohnung. Letzteres wird von den meisten Senioren präferiert. Falls die Versorgung dort durch familiäre Hilfe nicht gewährleistet werden kann, ist es möglich, diese durch Informationstechniken zu unterstützen. Mannigfaltige Möglichkeiten zur Hilfe wurden von Herrn Dr. Lembens aufgezeigt, von der Anmeldung bei sozialen Diensten (z. B. Armband mit Notruffunktion) bis zu elektronischen Hilfen, der Siri-Technik, die in der Lage ist, sprachlich zu kommunizieren. Derzeit nur in Krankenhäusern oder Institutionen einsetzbar ist der sozial interaktive Roboter Pepper, der in der Lage ist, Pflegedienste anstelle von Pflegekräften zu übernehmen. Der daraus resultierende Zeitgewinn kommt sodann anderen wichtigen Aufgaben zugute.
Eine weitere wichtige Maßnahme zur Verbesserung von Hilfsangeboten für den Einzelnen bietet der Einsatz des Handys, das bestimmte Screening-Dienste als integraler Bestandteil übernehmen kann. Dadurch kann bessere, schnellere Vernetzung mit der ärztlichen Hilfe generiert werden.
Diverse Informationssysteme in der Pflege sollen den Pflegeprozess unterstützen und die Anwendungen ersetzen, die vorrangig von Pflegekräften geleistet werden. Im Vordergrund aller Reforminitiativen – so Herr Dr. Lembens – bleibt das christlich geprägte Menschenbild.
Text: Dr. Gisela Schreiner
Foto: Jupp Heck